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Schlimmer geht’s offenbar immer, da tatsächlich jede Stimme zählt!

26.11.2024 Beat Schori

Jede Stimme zählt! Warum die Gemeindewahlen 2024 so knapp ausgingen und was das für die Zukunft bedeutet, lesen Sie hier.

Bei meinem Aufruf zu den Gemeindewahlen 2024 habe ich den bürgerlichen Parteien zum Zusammenschluss «Meh Farb für Bärn!» gratuliert. Dabei bin ich – wie die Medien – davon ausgegangen, dass der zweite Sitz im Gemeinderat für Bern möglich wird.

Nun ist es anders gekommen, und zwar knapp. Das heisst, auch in Zukunft werden die Stimmverhältnisse in der Hauptstadt nicht korrekt abgebildet, sondern die Linke durch das Wahlsystem übervertreten. Wichtig dabei: Es hätte nicht viel gefehlt!!! Um bei der Wahl vom 24. November 2024 einen zweiten Sitz für die Bürgerlichen und damit eine etwas ausgewogenere Stimme im Sinne der Wohneigentümerschaft, wären gerade mal 0,3 % Stimmen mehr nötig gewesen. Es fehlten also nur 414 Stimmen oder 84 unveränderte Listen, um das angestrebte Ziel zu erreichen.

Mein Aufruf: «Jede Stimme zählt» war also nicht eine leere Phrase, sondern leider sehr treffend. Die Stimmbeteiligung lag knapp unter 50 %. Sind die 50 %, die zu Hause blieben, wirklich zufrieden mit der Stadtregierung oder einfach nur resigniert und bereit, wegzuziehen? Oder sind sie der Meinung, dass eine ausgewogenere Verteilung der Kräfte nicht wichtig ist?

Wie können wir all denen, die zu Hause bleiben, anstatt zu wählen, erklären, dass Gemeinderäte in ihren Direktionen vieles direkt und selbst entscheiden können und somit essenziell ist, wie viele bürgerlich Denkende im Gemeinderat sitzen? Ideen wie die Aufhebung sämtlicher Parkplätze im Marzili oder die Schliessung der Hodlerstrasse für den Verkehr, die Vorschrift 30 % gemeinnützigen Wohnraum anzubieten, der teure und zum Scheitern verurteilte Farbsackversuch, aber auch das Informatik-Debakel, all dies wäre mit mehr bürgerlicher Kraft zu verhindern.

Es gab aber an diesem Wahlwochenende auch Lichtblicke: Unsere beiden Vorstandsmitglieder, Simone Richner und Stephan Ischi haben die Wiederwahl geschafft. Ferner wurden Oliver Berger, Thomas Hofstetter, Ursula Stöckli, Chantal Perriard, Janosch Weyermann, Ueli Jaisli, Thomas Glauser und Alexander Feuz in den Stadtrat gewählt. Mit zehn HEV-Mitgliedern stellen wir so eine starke Delegation von Personen, die sich im Stadtrat für unsere Werte einsetzen. Ich gratuliere den Gewählten an dieser Stelle herzlich.

In den umliegenden Gemeinden, in denen ebenfalls Wahlen stattgefunden haben, sind die Kräfteverhältnisse in etwa gleichgeblieben. Im Vergleich mit der Hauptstadt ist dies ein Erfolg.

Nun noch etwas in eigener Sache. Das war heute meine letzte Berichterstattung zum Thema Wahlen, denn in vier Jahren werde ich nicht mehr im HEV-Vorstand mitwirken. Ich habe die Wahlberichterstattung immer gerne und mit viel Herzblut getan und habe dafür durchwegs positive Rückmeldungen erhalten. Dafür danke ich herzlich.

Beat Schori, Mitglied des Vorstands